Dr. Eichenauer: Offenbacher Stadt- und Druckgeschichte - Innovation und Wandel

Offenbach Rhein Main | 06. November 2025
Dr. Eichenauer hielt einen spannenden Vortrag zur Offenbacher Druckgeschichte, in dem er die Verbindung von Stadt- und Industriegeschichte, den Einfluss der Hugenotten, die Rolle des Musikhauses André bei der Einführung der Lithografie sowie deren internationale Bedeutung bis hin zur Entwicklung der „Roland“-Druckmaschine und dem heutigen Unternehmen manroland sheetfed aufzeigte.
| Peter Ober
| Peter Ober

Unser Präsident Uli Kaßburg begrüßte Dr. Eichenauer, der ihm in den vergangenen Jahren bereits mehrfach begegnet war – unter anderem im Zusammenhang mit dem Bieberer Amulett, das auf dem Platz des Alten Rathauses in Bieber steht.

Passend zum diesjährigen Clubthema „Kultur und Musik“ fügte sich der Vortrag hervorragend in die Reihe der Abende ein. Dr. Eichenauer spannte einen eindrucksvollen Bogen zwischen der Stadt- und Industriegeschichte Offenbachs und der Entwicklung des Druckwesens.

Er erläuterte, wie die Hugenotten durch ihr Niederlassungsrecht in Offenbach maßgeblich zur wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung beitrugen. Aus dieser Zeit ging unter anderem das Musikhaus André hervor – ein traditionsreiches Offenbacher Unternehmen, das wir am 3. Dezember im Rahmen eines Clubabends besuchen werden.

Besonders hervorzuheben war die Rolle von André bei der kommerziellen Anwendung der Lithografie, einer bahnbrechenden Drucktechnik. Dr. Eichenauer schilderte den darauf folgenden Patentstreit, der internationale Aufmerksamkeit erregte – unter anderem in Frankreich und Österreich.

Er zeigte auf, wie die Lithografie nicht nur für Kunstdrucke und Landkarten, sondern auch für die Entwicklung moderner Bogendruckmaschinen von Bedeutung war. Diese Entwicklung führte schließlich zur „Roland“, einer Maschine, die zum Synonym für den industriellen Druck wurde. Bis heute ist das Nachfolgeunternehmen manroland sheetfed in Offenbach ansässig und ein bedeutender Vertreter dieser industriellen Tradition.

Nach rund einer Stunde spannenden und anschaulichen Vortrags schloss sich eine angeregte Fragerunde an, bevor der Abend in ein gemeinsames Abendessen überging.